Vor der Degustation wurde den Weinfreunden in einem Film die Schönheit der südafrikanischen Landschaft vermittelt. Nach diesem gelungenen Einstieg wurden uns sorgfältig ausgewählte Weine verschiedener Weingüter des Westkaps vorgestellt. Robert Schlag, Kenner Südafrikas und seiner Weine, bescherte den Weinfreunden einen gediegenen Abend mit grossartigen Weinen und steckte mit seiner Begeisterung an.
Robert Schlag, studierter Önologe und Inhaber des auf südafrikanische Weine spezialisierten Unternehmens Savinis AG in Muttenz, stellte sich vor und eröffnete den Degustationsabend im Restaurant Beau Rivage da Domenico in Thun auf etwas ungewohnte Weise. In einem kurzen Film bekamen wir einen Eindruck der Schönheit der Landschaft, der Küstenregionen sowie von Flora und Fauna Südafrikas. Nach dieser besonderen
Einstimmung waren die Weinfreunde ganz Ohr für die nützlichen und einen guten Überblick gebenden Informationen unseres Referenten. Mit ansteckender Begeisterung wusste Robert Schlag viel Wissenswertes über die Weinwelt Südafrikas zu berichten. Das Land blickt auf eine rund dreihundertjährige Geschichte des Weinbaus zurück und damit auf eine ähnlich lange Tradition wie Europa.
Die Anbaufläche ist rund neunmal grösser als in der Schweiz und ein grosser Teil der Produktion wird exportiert. Die Anbaugebiete liegen im Süden des Landes, vor allem in der Coastal Region der Provinz Westkap werden grosse Weine produziert. Begünstigt wird der dortige Weinbau durch warme Tage und kühle Nächte sowie den Meereseinfluss. Bedeutende Distrikte sind insbesondere Stellenbosch, Swartland und Paarl. Robert Schlag erklärte die Weine und stellte die Weingüter vor. 
Vor allem die beiden zuerst ausgeschenkten reinsortigen Chenin Blanc kamen bei den Teilnehmenden sehr gut an, der dritte war in alten Fässern ausgebaut worden und erwies sich als passender Begleiter der Vorspeise. Schön zeigten sich die für diese Rebsorte typischen mineralischen Noten, die Weine hatten eher wenig Säure und wiesen mit 13 – 14,5% einen hohen Alkoholgehalt auf.In der ersten Rotweinserie wurden drei ganz unterschiedliche Pinotage präsentiert. Die Weinfreunde waren sich einig darüber, dass es sich beim wuchtigen Pinotage Steytler von Kaapzicht zweifellos um einen Spitzenwein handelt. Fairerweise ist zum verkosteten und ebenfalls im Fass ausgebauten Pinotage 2012 von Kanonkop zu sagen, dass sich dieser Premiumwein erfahrungsgemäss erst nach drei bis vier Jahren richtig öffnet und somit noch Potential hat. Erklärt wurde auch, woher der Name Pinotage stammt: die Rebsorte entstand durch die Kreuzung von Pinot noir und Cinsault, welche früher auch Hermitage genannt wurde. 
Hervorragend schmeckte auch der reinsortige und aromatische Cabernet Sauvignon von Kanonkop mit seinen seidenen Tanninen. Viel Beachtung fanden die drei körperreichen Blends, einer stammte vom mehrfach prämierten Weingut Morgenster. Ein kräftiger Applaus ging an Robert Schlag für die Gestaltung dieses gediegenen Abends, der in guter Erinnerung bleiben wird.
Die degustierten Weine:
Sparkling Monro Brut MCC, 2009, Villiera Wines
Chenin Blanc, 2014, Babyon’s Peak
Chenin Blanc Traditional Barrel Fermented, 2014, Villiera Wines
Chenin Blanc Robusto, 2011, Rudera Wines
Pinotage, 2011, Kaapzicht Estate
Pinotage 2012, Kanonkop Estate
Pinotage Steytler, 2011, Kaapzicht Estate
Cabernet Sauvignon, 2011, Kanonkop Estate
Cabernet Sauvignon/Shiraz/Merlot Three Graces, 2012, Graceland
Shiraz/Grenache/Mourvèdre/Viognier Full Circle, 2012, Saronsberg
Merlot/Cabernet Sauvignon, 2009, Morgenster Estate
Portwein Cape Vintage Reserve, 2010, Boplaas Family Vineyards